TEIL I
PAPA
Erzählung über meinen Papa
Mein Papa ist der beste.
Er ist groß und stark
und kann alles.
Er kann gut zuhören.
Er sagt,
das einzig wichtige
ist Gesundheit.
Geld ist nichts wert.
Wenn du gesund bist, ist alles andere egal.
Und jeden Tag
freut er sich wie ein Kind,
dass er gesund ist.
Er fragte mich:
„Würdest du für eine Millionen
deinen Arm hergeben?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Ein Auge? Oder einen Finger?“
Nein, er hat Recht.
Geld ist nichts wert.
Das ist nur Papier, nur Metall.
Mein Papa hat mir seine Musik gezeigt.
Jimi Hendrix, Guns´n´Roses und all die coolen Leute,
die jetzt in meinen Ohren ein und aus gehen.
Er hat mir gezeigt wie man Autos repariert
und wie man Schränke baut.
Wie man Schatten zeichnet.
Wie man spart.
Wie man Boote baut.
Und er hat mir eins gebaut.
Ein eigenes kleines Boot für mich.
Mit Segel, Motor und Paddeln.
Papa hat mir gezeigt, wie man kocht.
Und er ist so klug.
Er hat auf jede Frage eine Antwort
und eigentlich alles
was ich weiß,
weiß ich von ihm.
Was nützt mir das, was ich in der Schule lerne?
Papa hat mir gezeigt,
wie man mit dem Leben klar kommt.
Eine Mischung aus Ellbogen und Einfühlungsvermögen.
Er hat mir gezeigt, wie man Pfeil und Bogen baut.
Wie man Baumhäuser baut und Seifenkisten.
Wir haben zusammen einen Schlitten gebastelt.
Und es war der schönste Schlitten.
Er hat mit dem Flohmarktstandbesitzer
einen guten Preis für meinen Plattenspieler ausgehandelt.
Papa ist einfach immer da.
Das soll nicht so ein
„Ich liebe meinen Papa über alles, danke das du da bist“-
Post werden.
Aber das musste gesagt werden.
Ich liebe dich nicht über alles, Papa.
Aber danke, dass du mich liebst.
So wie ich bin, wie ich geworden bin.
Liebe Jades, dieser Eintrag ist wunderschön und gleicht in keinster Weise den weit verbreiteten und dadurch typisch gewordenen "Papa, ich liebe dich"-Posts. Nichts, was von dir kommt, kann jemals ordinär sein - wobei auch das Gewöhnliche nicht immer zu verachten ist. Oft Thematisiertes riskiert schnell, abgedroschen zu wirken. Das bedauere ich, denn meist wird es seiner Wichtigkeit wegen so häufig abgehandelt. Doch wie kann etwas derart Essentielles und Wundervolles wie die Liebe zum Vater jemals abgedroschen sein? Jedenfalls bin ich deinem Vater sehr dankbar dafür, dass er seine Rolle als solcher so vorbildlich erfüllte und zu der Entwicklung einer so fantastischen Person, wie du es bist, beitrug.
AntwortenLöschenDu brauchst dich nicht um mich zu sorgen. Ich verstecke meine Worte nicht, ich habe zurzeit nur keine. Mir geht es zu schlecht, um welche zu haben und ich stehe unter zu viel Stress, als dass ich welche suchen könnte. Es tut mir leid.