2013-03-06

LUNA 20

Heute hat die Sonne 

der Erde endlich wieder einen heißen Kuss gegeben.

Und sie hat auch meine Haut aufgewärmt.

Als ich durch die engen Straßen ging

wünschte ich Nelly wäre bei mir.

Nelly kann sich die schönsten Spiele ausdenken.

Und mit diesem Dorf als Kulisse würde ihr 

etwas spektakuläres einfallen.

Aber sie war noch nie hier.

Am häufigsten haben wir uns nach Venedig geträumt.

Dann haben wir so getan, als wären die Straßen Kanäle.

Und wir waren oft Waisenkinder.

Sind durch den Waldgestreift, 

haben auf dem weichen Laubboden gelegen.

Wir sind vor Wölfen geflohen und vor Fluten.

Wir waren in einem Flüchtlingslager.

Und das alles in unseren Köpfen.

Nelly konnte es vollbringen,

mich das Brot schmecken zu lassen,

dass wir auf dem unsichtbaren Markt kauften.

Und ich habe die Musik der Spielleute gehört,

von denen sie erzählte.

Ich könnte den Duft der verbrannten Kräuter wahrnehmen,

die es im Zelt der Wahrsagerin gab.

Wir haben Leichen gefunden

im Schlammloch am Ende des Waldbächleins.

Und wir haben böse Zauberer gejagt.

Nelly hatte immer neue Ideen.

Ich vermisse sie sehr.


1 Kommentar:

  1. ich finde es schrecklich schwer dich einzuschätzen, auch mit deiner beschreibung zu dir selber wird es nicht leichter. das einzige was ich weiß ist, dass ich dich mag. so wie du bist. so wie ich dich kennen gelernt habe.

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Ich stehe nicht auf
Wenn ihr es sagt

Und ich setzte mich auch nicht
Wenn ihr mich bittet.

Bitte seid nett zu mir.
Ich bin doch noch so

Zerbrechlich