2013-03-10

LUNA 22

Wir stoßen an 

und es schmeckt nach den Tränen aus einem alten Leben

vermischt mit viel Cola und ein bisschen Sekt.

Wir sind wie in Watte gepackt

und doch schutzlos und verletzlich.

Wir sind echter denn je

und doch nur Schauspieler in einem schlechten Teeniefilm.

Du gibst mir einen Kuss auf die Wange

und sagst, du hast mich vermisst.

Wir waren beste Freundinnen, sagst du.

Und warum hast du mich dann nie besucht?, denke ich.

Aber das ist mir irgendwie egal, denn ich falle weich,

wenn ich aus allen Wolken falle.

Wie atmen die Nacht.

Wir sind jung und lebendig.

Peinlich gibts nicht.

Seit ihr denn schon sechzehn?, fragt der junge Mann.

Er ist selber erst neunzehn, sagt er.

Klar sind wir sechzehn, sagst du. Nimmst du uns mit?

Wir steigen ein in das Auto.

Ist das Auto von deinem Papa, frage ich.

Denn ich glaube kaum, dass ein Neunzehnjähriger 

sich sowas leisten kann.

Er lacht. Wir quetschen uns zu viert auf den Rücksitz.

Dann sind wir da, atmen die Nacht tief ein 

und schließen sie in unser Herz.

Ich liebe euch, sage ich.

Und wir umarmen uns.

Nachts.

Mitten auf der Straße.

Im Regen.





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Ich stehe nicht auf
Wenn ihr es sagt

Und ich setzte mich auch nicht
Wenn ihr mich bittet.

Bitte seid nett zu mir.
Ich bin doch noch so

Zerbrechlich